Im Rahmen der Konferenz “Wege zu bezahlbarem Wohnen” des Netzwerks Mieten & Wohnen am 16. und 17. September 2016 in Berlin, Humboldt-Universität <PROGRAMM HIER> finden auch Vernetzungsworkshops statt, bei denen es um Habitat III und die Diskussion internationaler und bundespolitischer Vorschläge zur Regulation finanzmarktorientierter Immobilienkonzerne geht.
Mit Unterstützung der Heinrich-Böll-Stiftung ist es gelungen, wichtige VertreterInnen von Wohnrechts-Bewegungen aus Süd-Asien und aus Spanien für diese Konferenz zu gewinnen. Auch das Forum Umwelt und Entwicklung unterstützt unsere Workshops.
PROGRAMM
Inhaltliche Details sind vorläufig.
Workshops am Freitag, 16.9.2018 15:00 bis 19:00 Uhr
englisch-deutsche Simultanübersetzung
Wohnen zwischen Menschenrecht und Finanzanlage
Internationale Kämpfe für das Recht auf Wohnung
Im Oktober 2016 soll bei der UN-Konferenz „Habitat III“ in Quito (Ecuador) eine „Neue Urbane Agenda“ verabschiedet werden. Städtenetzwerke und manche Regierungen wollen vor allem eine Aufwertung der Rolle der Kommunalverwaltungen in der internationalen Entwicklung erreichen. Bündnisse zwischen progressiven Stadtverwaltungen, Nichtregierungsorganisationen und Akademikern versuchen diesen Ansatz zu einem „Recht auf Stadt“ auszubauen, was aber bei vielen Regierungen auf Ablehnung stößt. Die Folgen der entfesselten Finanzmärkte oder die Vertreibungen durch Krieg und Unterdrückung spielen in den offiziellen Debatten bislang keine wesentliche Rolle. Organisationen wie die Habitat International Coalition (HIC) vermissen außerdem eine Fokussierung auf die Menschenrechte, kritisieren die Beschränkung auf die Städte und befürchten technokratische und wachstumsfetischistische Rückschläge.
Ob B wie Berlin oder B wie Barcelona: Für die Bewegungen der Opfer von Hypotheken- und Wohnungskrisen ist längst klar, dass bezahlbare gute Wohnungen nicht geschenkt, sondern sozial erkämpft werden müssen. Ein Teil der Bewegungen hat sich über punktuelle Zwangsräumungsblockaden, Haus- und Landbesetzungen hinaus entwickelt und nimmt mit ihren Forderungen und Aktionen Einfluss auf die generelle Wohnungs- und Stadtpolitik. Dabei bleiben neben Erfolgen und neuen Visionen auch Rückschläge nicht aus. Lassen sich Forderungen nach wohnungspolitischen Instrumenten international verallgemeinern?
Im Rahmen dieses Doppelworkshops werden Forderungen präsentiert und diskutiert, die die Internationale Arbeitsgruppe für Marktregulation und Marktalternativen bei Habitat III in den letzten Monaten erarbeitet hat. Ziel ist es, „Habitat III“ mit verbesserten internationalen Forderungen konfrontieren und dies als Ausgangspunkt für eine vertiefte globale Vernetzung der städtischen Sozialbewegungen zu nutzen.
15 UHR Wohnungen für Menschen, nicht für den Profit!
Kritische Stimmen zu Habitat II. Basiskämpfe für das Recht auf Wohnen.
KEYNOTE: Shivani Chaudhry, Housing and Land Rights Network (HIC Habitat International Coalition – South Asia): Die „New Urban Agenda“ und die Menschenrechte. Kritische Positionen von HIC zu Habitat III. Land-, Wohnungs- und Stadtrechte aus indischer Sicht.
17 UHR Die Immobilienmärkte sozial regulieren!
Internationale Dialoge zu wohnungspolitischen Bewegungen und Instrumenten.
KEYNOTE: Santi Mas de Xaxàs Faus und Luis Manuel Sanmartín Cava, Plataforma de Afectados por la Hipoteca (PAH), Barcelona Wohnungskämpfe in Spanien. Die Basisinitiative für ein soziales Wohnungsgesetz in Katalonien. Wie geht es weiter?
Einführung: Knut Unger, Internationale Arbeitsgruppe für Marktregulation und Marktalternativen bei Habitat II
Moderation: Klaus Teschner, trialog
Workshop am Samstag, 17.9.2016 10:00 bis ca. 13:00 Uhr
Gegenwind für die Immobilienkonzerne
Politische und bewegungsorientierte Antworten auf die Geschäftsmodelle
finanzmarktorientierter Immobilienkonzerne und transnationaler Fonds
Seit den 90er Jahren wurden allein in Deutschland weit mehr als 2 Millionen Mietwohnungen als Finanzanlagen gehandelt. Etwa 1 Millionen Wohnungen werden heute direkt von finanzmarktorientierten Vermietungskonzernen und Fondsgesellschaften kontrolliert. Diese Entwicklung war und ist Teil eines globalen Prozesses. Eine der einschneidenden Folgen war die Finanzkrise ab 2007, die von einer industriell organisierten Hypothekenspekulation ausgelöst worden war. Auch in den USA oder Spanien geht der Ausverkauf von Wohnungen weiter. Große Private Equity Fonds kontrollieren Hunderttausende von Wohnungen. Aber auch der Widerstand wächst und vernetzt sich.
- Kurzpräsentation von Initiativen und Netzwerken, die sich gegen die Geschäftpolitiken (multinationaler) Immobilienkonzerne organisieren (engl./deutsch)
- Weiterentwicklung rechtlicher Instrumente als Antwort auf die Geschäftsmodelle finanzmarktorientierter Vermietungskonzerne- Impuls: Knut Unger, ein Arbeitspapier kann InteressentInnen ab 8. September zugeschickt werden. (deutsch, mit engl. Flüsterübersetzung)
- Perspektiven für Aktionen und Kampagnen
Ab ca. 13 Uhr nehmen die InitiatorInnen dieses Workshops an der Großdemonstration gegen TTIP teil.
Motto: „(BANK) TENANTS AGAINST TTIP“.