Zum ersten Mal seit 25 Jahre werden die Investoren und Anbieter nicht ganz unter sich bleiben bei der diesjährigen Immobilienmesse „Mipim“, die vom 11.-14. März in Cannes stattfinden wird. Das „Europäische Aktionsbündnis für das Recht auf Wohnung und die Stadt“ hat für den Festivalort an der Coté d‘Azur ebenso wie für einige europäische Großstädte Proteste angekündigt.
Am 12. März soll um 14 :30 Uhr an der Allées de la Liberté in Cannes eine „Tribunal“ genannte Protestversammlung der Opfer und Kritiker des entfesselten Immobilienkapitals stattfinden. VertreterInnen verschiedener lokaler Gruppen aus Amsterdam, Athen, Barcelona, Genf, Istanbul, Lissabon, London, Mailand, Padua, dem Ruhrgebiet, Wallonien und diversen Städten in Frankreich werden den TeilnehmerInnen der Messe Spekulation und Privatisierung, Stadtzerstörung und ungerechtfertigte Mieterhöhungen vorwerfen.
Auch einigen in Deutschland aktiven Großvermietern wie der LEG NRW oder der Deutschen Annington sollen die Leviten gelesen werden. Zu den demonstrierenden Gruppen zählen außerdem ATTAC Frankreich, französische Gewerkschafter, Bürgerinitiativen und Protestbewegungen.
Ab 17 :30 Uhr gibt es an den Allées de la Liberté in Cannes: Konzerte und weitere Reden.
Zur Zeit gibt es wegen des Veranstaltungsortes einen Konflikt mit der Stadtverwaltung. Der Bürgermeister soll die Proteste als „anti-demokratisch“ bezeichnet haben. Am 6. März kam es bereits vor der City Hall in London zu Protesten verschiedener Basisgruppen.
Unter dem Motto: “London is not for sale” wurde Bürgermeister Boris Johnson aufgefordert, weitere Deals zu Lasten erschwinglicher Wohnungen zu untarlassen.